von Irisa S. Abouzari
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9. August 2024
„Face Reading“, ein Teilbereich der Psycho-Physiognomik, lässt das kosmische Gesetz „Wie innen, so außen“ auf faszinierende Weise sichtbar werden. Denn Talente und Herausforderungen, Bedürfnisse und Ressourcen spiegeln sich in der Formenlandschaft des Gesichts wider. Die Erkenntnis, welche Stärken wir von Geburt an mitgebracht haben, kann uns dabei unterstützen, an uns zu glauben und Visionen umzusetzen; das Wissen um spannungsreiche innere Anteile kann uns dazu anspornen, uns liebevoll mit allen Stärken sowie vermeintlichen Schwächen anzunehmen und unseren Alltag achtsamer zu gestalten. Stellen wir in einem Bereich des Lebens die Weichen neu, können wir das Wunder der Schöpfung bald im Spiegel betrachten. Denn unser Aussehen ist eine Botschaft unseres Innenlebens, stets in Resonanz mit unserer aktuellen Schwingung und somit veränderbar. Aus der Akzeptanz unseres So-Seins erwächst der Raum, auch andere in ihrem Anderssein anzunehmen … eine wesentliche Voraussetzung für ein friedvolles Miteinander. In Gesichtern lesen – ein Teilbereich der Psycho-Physiognomik Wir schließen instinktiv aus der Ausstrahlung eines Menschen auf sein Inneres: auf seinen Charakter, seine Erfahrungen, seinen Gefühlshaushalt und seine Einstellung uns gegenüber. „Face Reading“, die Kunst, bewusst und differenziert in Gesichtern zu lesen, ist ein Teilbereich der „Psycho-Physiognomik“, welche nicht ‚nur´ Botschaften des Gesichts, sondern des gesamten Körpers entschlüsselt. Bereits Aristoteles erforschte die Kunst, die Sprache des Körpers zu deuten. Auch im ägyptischen, chinesischen und indischen Kulturraum ist dieses alte Wissen bekannt. Carl Huter (1861-1912), der Entwickler der Psycho-Physiognomik im deutschsprachigen Raum, war eine mutige Ausnahmepersönlichkeit. In seinem erlernten Beruf als Portraitmaler wurde er auf Merkmale in den Gesichtern seiner Kunden aufmerksam und erkannte, dass „in den Formen der Geist lebt“, also unser äußeres Erscheinungsbild unser Inneres widerspiegelt. Aus finanziellen Gründen durfte er kein Abitur machen; dennoch konnte er auf Umwegen studieren. Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichte er sein fünfbändiges Werk zur Psycho-Physiognomik „Menschenkenntnis durch Körper-, Seelen- und Gesichtsausdruckskunde auf neuen wissenschaftlichen Grundlagen und die Naturell-Lehre als Grundlage der praktischen Menschenkenntnis“. Die Kunst der energetischen Wahrnehmung In der Natur, bei Tieren und auch beim Menschen, beobachtete Huter eine sammelnde Energiequalität („Konzentrationsenergie“), eine anziehende Energiequalität („Attraktionsenergie“), polarisierende Langformen („Magnetismus“) und dynamische Breitformen („Elektrizität“). Diese energetischen Prinzipien fasste er im Begriff „Kraftrichtungsordnung“ zusammen. Sie materialisieren sich in drei so genannten „Grundnaturellen“: dem Ruhenaturell, dem Bewegungsnaturell und dem Empfindungsnaturell. Die Grundnaturelle werden schon in der frühembryonalen Keimblattphase festgelegt. Ruhenaturell: der gelassene Ökonom • Ruhenaturelle sind mit harmonischen Rundformen ausgestattet. Sie strahlen Ruhe aus, sie sind bodenständig, pragmatisch und gute Kaufleute. Sie haben ein stimmiges Gefühl für Ressourcen und auch, konkret, für die Welt der Finanzen. • Klassische Merkmale sind z. B.: fülliges, apfelförmiges Gesicht, füllige Hände, volle Lippen, mittelgroße Nase und Augen. Bewegungsnaturell: der mutige Tatmensch • Bewegungsnaturelle verfügen über viel Kraft und Umsetzungsenergie – sie sind echte „Macher“. Entsprechend sind ihre Körperformen eher sehnig und muskulös, sie strahlen Dynamik und Spannung aus. Sie gehen gerne in den Widerstand und haben kein Problem damit anzuecken. • Klassische Merkmale sind z. B.: dickere Haut, ein kantiges Gesicht, ein starkes Jochbein, kräftige Hände, schmale Lippen, eine kräftige Nase und kleine Augen. Empfindungsnaturell: der kreative Denker • Empfindungsnaturelle haben zarte, feine Körperformen. Wie der Name andeutet, sind sie sehr empfindsam, sie verfügen über eine hohe Wahrnehmungsfähigkeit und sind gerne im Geistigen unterwegs. • Klassische Merkmale sind z. B.: eine feine Haut, eine hohe Stirn, zartgliedrige Hände, zarte, fein geschwungene Lippen, eine zarte Nase und große Augen, die für viele Informationen offen sind. Wie läuft ein Face Reading ab? Gesichtslese-Profis schöpfen aus einem Fundus von mehreren hundert Merkmalen, die jeweils mit einer spezifischen Qualität verknüpft sind. Es gibt verschiedene Systeme; im deutschsprachigen Raum ist Carl Huters System am bekanntesten. • Die Augen zum Beispiel stehen für die Empfänglichkeit für Informationen aus der Außenwelt und den Ausdruck der Seele, • die Ohren für unsere innersten Bedürfnisse und Mut, • die Nase für unser Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Autorität, • der Mund für unseren Gefühls- und Genussanspruch und unsere Kommunikation. Im „fühlenden Wahrnehmen“, wie es in der Psycho-Physiognomik heißt, also im Vertrauen darauf, dass sich diejenigen Botschaften zeigen werden, die gesehen werden möchten, springen dem Betrachter bald wesentliche Merkmale ins Auge. In einer wertschätzenden, offenen Grundhaltung teilt der Psycho-Physiognom seine Wahrnehmung mit dem Klienten. Im persönlichen Austausch kann dieser die Face Reading-Analyse mit seinen Erfahrungen abgleichen und sie als unterstützenden Impuls für seine Lebensgestaltung nutzen. Eine kleine Topographie der Gesichts-Landschaft Huter entdeckte spannende Prinzipien, die offenbaren, wie lebendig und wandelbar die Formen in unserem Gesicht sind. Zum Beispiel: • Wo viele Zellen sind (z. B. „Beulen“), da ist viel von einer Gabe vorhanden. • Falten in einem speziellen Bereich deuten oft auf Anstrengung hin. • Was strahlt, das lebt bzw. daran wird gearbeitet: Strahlt z. B. die Nasenspitze des Gesprächspartners, ist er möglicherweise ein Genießer mit gutem Bauchgefühl. • Es gibt Merkmale, die einander verstärken, z. B. ein deutlich sichtbares Jochbein (Kampfgeist, Originalität) und ein vorspringendes Kinn (starker Tatimpuls). • Bei manchen Menschen stehen Merkmale in Spannung zueinander, z. B. ein vorspringendes Kinn und eine zarte Haut. „Empfindungsnaturelle“ brauchen oft Zeit, um in den Entscheidungsprozess hineinzuspüren. Ein Kinn, das deutlich nach vorne geht, drängt allerdings zum schnellen Handeln. • Manche Merkmale gleichen einander aus. So kann z. B. ein starkes Jochbein durch füllige Wangen, die Herzlichkeit und Vertrauenswürdigkeit ausdrücken, abgemildert werden. Jetzt lese ich mich selbst! Face Reading zum Ausprobieren • Betrachten Sie sich im Spiegel und lassen Sie mit allen Sinnen auf sich wirken, was Sie sehen. • Welche Beschreibung der Naturelle passt am besten zu Ihnen? Fühlen Sie sich in einem Naturell besonders zuhause oder entdecken Sie Hinweise auf eine Mischung von zwei oder allen drei Naturellen? • Welcher Bereich in Ihrem Gesicht fällt Ihnen als erstes auf? Zum Beispiel die Augen, die Nase, die Ohren oder das Kinn? • Ist dieses Merkmal im Verhältnis zu den sonstigen Proportionen in Ihrem Gesicht eher groß? Dann ist die Eigenschaft, die ihm zugeordnet ist (zum Beispiel Mut bei großen Ohren), bei Ihnen stark angelegt. • Gibt es ein Areal in Ihrem Gesicht, das strahlt? Möglicherweise gibt es hier einen Bezug zu einem aktuellen Lebensthema, das Ihnen besonders wichtig ist. • Sieht ein Areal Ihrem Gesicht eher matt aus, kann dies ein Signal dafür sein, dass Sie einem speziellen Aspekt in Ihrem Leben wenig Aufmerksamkeit schenken. Leben ist Vielfalt und Wandlungsfähigkeit Wenn wir in den Spiegel schauen und Familienmitglieder, Freunde oder Passanten vor unserem Lieblingscafé aufmerksam betrachten, erkennen wir schnell, dass wir mit schablonenhaftem Denken und Schauen nicht weit kommen. Denn die Natur kreiert im Schöpfungsprozess des Seins eine unendliche Vielfalt möglicher Variationen. Darüber hinaus bietet die heutige Zeit weitaus flexiblere Möglichkeiten der Lebensgestaltung als noch vor 100 Jahren. Als Carl Huter die Psycho-Physiognomik entwickelte, galten erwachsene Menschen als ausgereift; die meisten von ihnen blieben beim selben Partner und übten bis zur Rente denselben Beruf aus. Wie die Epigenetik mittlerweile nachgewiesen hat, können sich veränderte Umstände sogar auf unsere Gene auswirken. Eine Face Reading Analyse ist also als eine Momentaufnahme zu verstehen. Denn die Energie folgt der Aufmerksamkeit und die Materie, also: die Form eines Körpermerkmals, passt sich der neuen Lebenssituation an. Sogar die Kopfform kann sich verändern „Viele Menschen, die zu mir kommen, wollen mehr über sich erfahren“, sagt die Psycho-Physiognomik-Expertin Dr. Birgit Friedel, „es sind Bewusstwerdungsprozesse, die durch die psycho-physiognomische Betrachtung angestoßen werden.“ Schon oft hat sie erlebt, dass die innere persönliche Entwicklung ihrer Klienten sich bald auch in den Formen des Gesichts, des Kopfes oder des Körpers ausdrückte. Besonders beeindruckt hat sie die sichtbare Transformation eines Freundes: „2016 hatte Christian noch ein relativ flaches, oberes Hinterhaupt, was in der Psycho-Physiognomik für ein nicht sehr stark entwickeltes Selbstbewusstsein steht. Dann öffnete er sich für seine Persönlichkeitsentwicklung und belegte entsprechende Kurse. Sechs Jahre lang hat er sich jedes Jahr von vorne und im Profil fotografiert. Beim letzten Bild, das er vor einem guten halben Jahr aufgenommen hat, sieht man, dass er nun einen ausgeprägten oberen Hinterkopf entwickelt hat. Als er mit der Dokumentation anfing, war er um die 50 Jahre alt. Bei so einem Alter denkt man sich vielleicht: ‚Wie soll ein Mann in diesem Alter noch seine Kopfform verändern?‘ Doch die Fotoserie zeigt, dass es möglich ist. Wir verändern uns das ganze Leben lang immer wieder. Man sieht es natürlich nicht sofort, doch die Fotoserie zeigt, dass die Veränderung an seinem Kopf nach einem längeren Zeitraum nachweisbar wurde.“ Praxis-Tipp Biografiearbeit: Wie sehr wir uns verändern können, wird sichtbar, wenn wir uns alte Fotos ansehen. Betrachten Sie alte Bilder aus wichtigen Phasen in Ihrem Leben und vergleichen Sie sie mit aktuellen Fotos. Entdecken Sie markante Unterschiede, die mit Entwicklungsschritten einhergehen, die Sie gemeistert haben? Schönheits-OP: Ein Eingriff mit oft ungeahnten Folgen Manche Merkmale, die wir von Geburt an mitbringen, zum Beispiel ein starker Nasenhöcker oder sehr schmale Lippen, entsprechen nicht dem klassischen Schönheitsideal einer Frau. Welchen Einfluss kann ein operativer Eingriff aus psycho-physiognomischer Sicht haben? Anita Horn-Lingk ist Ausbilderin für Face Reading mit Jahrzehnte langer Erfahrung in den Bereichen Berufs-, Lebens- und Paarberatung, Recruiting und Teamentwicklung. Ein besonderes Anliegen ist ihr die psycho-physiognomische Sicht auf Schönheits-Operationen: „Beim Face Reading geht es darum, sich von der Vorstellung zu lösen, dass ein Körpermerkmal nicht schön ist, und sich stattdessen zu fragen, für welches Talent es steht. Menschen mit Nasenhöcker zum Beispiel sind sehr motiviert und fleißig, was ja positive Eigenschaften sind! Ich kenne eine Frau, sie war voller Bewegungsenergie und sie hatte passend dazu auch einen deutlich sichtbaren Nasenhöcker, der ihr aber nicht gefiel. Ihr ganzes bisheriges Leben lang war sie täglich begeistert joggen gegangen. Doch nach der OP fragte sie sich plötzlich: ‚Soll ich jetzt joggen gehen oder nicht?´ Sie wusste nicht, weshalb sich diese geliebte Gewohnheit plötzlich fremd anfühlte. Solche Erfahrungen können einen destabilisieren. Wenn eine Klientin dann nach einem Face Reading erkennt, dass der motorische Fleiß und die intrinsische Motivation nun mal mit einem Nasenhöcker verbunden sind, dann kann sie sagen: „Das finde ich toll, so will ich sein! Also mag ich ab jetzt auch meine Nase so, wie sie ist.“ Volle Lippen gelten in unserem Kulturraum als Schönheitsideal - ein Ausdruck für Gefühlsreichtum und sinnliche Wahrnehmung. Dabei hat es auch Vorteile, schmale Lippen zu haben: Denn wer disziplinierter mit seinen Gefühlen umgehen kann, wird im sozialen Umfeld als diskret und vertrauenswürdig wahrgenommen und hat es zudem leichter, Visionen und Pläne umzusetzen. „Wer zum Beispiel froh darüber ist, diszipliniert Sport zu treiben, sollte sich genau überlegen, ob es wirklich die beste Entscheidung ist, sich die Lippen aufspritzen zu lassen, empfiehlt Anita Horn-Lingk. „Denn wenn wir operative Eingriffe vornehmen lassen, verändern wir auch etwas in unserem Inneren! Wer plötzlich volle Lippen hat, muss möglicherweise mit ungewohnten Gefühlsschwankungen zurechtkommen. Auch die Worte gehen lockerer über die Lippen, da der Mundschluss nicht mehr so fest ist, und plötzlich muss man mit den Folgen der eigenen, unbedachten Äußerungen klarkommen. Nicht zuletzt setzt man gewisse Reize, die für andere sichtbar sind. Der Mund ist auch ein sekundäres Geschlechtsmerkmal. Ob man will oder nicht: Mit Kusslippen bekommt man auf einmal eine andere Aufmerksamkeit und damit muss man auch umgehen.“ Nachhaltige Transformation wird von innen initiiert Wer dazu bereit ist, solche `Nebenwirkungen´ anzunehmen, für den kann sich die Entscheidung für eine OP als stimmig erweisen. Wer einen operativen Eingriff vermeiden möchte, dem rät Anita Horn-Lingk, sich bewusst in die erwünschte Energie zu begeben, die mit dem als „schön“ empfundenen Merkmal verbunden ist. Wer zum Beispiel volle, sinnliche Lippen haben möchte, kann bewusst mehr Gefühle ins Leben einladen. Die Face Reading Expertin erinnert sich an eine junge Frau, die Leistungssportlerin war und die heute tanzt: „Franziska hat sich immer volle Lippen gewünscht. Durch ihre bewusste Entscheidung, mehr Gefühl in ihr Leben zu lassen, und durch den Wechsel der Sportart hin zum Tanzen wurde auch ihr Bewegungsausdruck gefühlvoller. Mit der Zeit wurden ihre Lippen tatsächlich voller - ohne Botox und Co. Sie arbeitet weiterhin viel mit ihrem Körper, doch nun auf eine sanftere Weise.“ Friedens-Saat: „Sowohl-als-auch“ statt „Richtig-oder-falsch“ Der Psycho-Physiognom Rhené Emmerich wurde 1945, zu Kriegszeiten, in Indonesien geboren. Sein Großvater, ein Deutscher und Inhaber einer Teeplantage, war mit einer Chinesin verheiratet; sein Vater mit einer Indonesierin. Selbst aus einer `Multi-Kulti-Familie´ stammend, beschäftigte er sich intensiv mit der Evolution und mit der Frage, wie der Umgang mit spezifischen Merkmalen bestimmter Völkergruppen ein friedliches Miteinander auf der Erde fördern kann. „Ja, manche Merkmale stehen schon in Verbindung mit gewissen Nationalitäten, auch Rassen, aber die Bewertung macht den großen Unterschied! Araber und Juden zum Beispiel haben große Nasen. Sie lebten in der Wüste, da gab es wenig zu essen. Eine große Nase strahlt Autorität und den Drang zur Selbstverwirklichung aus. Ihre Nasen entwickelten sich auf diese Weise, weil es bei ihnen oft ums Überleben ging! Die Indonesier haben genug zu essen, sie brauchen nicht zu kämpfen, deshalb haben die meisten von ihnen eine kleine Nase.“ Seit Jahrzehnten ist Rhené Emmerich in den Niederlanden Ausbilder für Psycho-Physiognomik und er ist auch Vorsitzender eines Psycho-Physiognomik-Vereins. Bei der Einordnung verschiedener Psycho-Physiognomik-Schulen legt er großen Wert auf eine Haltung des „Sowohl-als-auch“ statt einer Beurteilung in „Richtig- oder-falsch“. „Jede Methode stimmt! Ich habe die Psycho-Physiognomik bei Paul Bouts und bei Wilma Castrian gelernt, die Patho-Physiognomik bei Karl-Heinz Raab und Natale Ferronato, und ich bin auch in der chinesischen Antlitzdiagnose ausgebildet. Ich kombiniere die Methoden miteinander.“ Die Psychophysiognomik kann seiner Erfahrung nach viele Antworten auf essenzielle Fragen des Menschseins bieten: „Du kannst dich zum Beispiel fragen: Warum bin ich genauso, wie ich bin? Wenn wir mit uns selber klarkommen und dazu bereit sind, nicht immer dieselben Fehler zu wiederholen, können wir auch besser mit anderen zurechtkommen.“ Ein klassisches Beispiel mit Konfliktpotenzial: Ein Ehepaar im Urlaub. Der Mann, ein Bewegungsnaturell, will spazieren gehen, Tennis spielen, schwimmen und laufen. Seine Frau, ein Empfindungs-Ruhenaturell, will lieber lesen ... „Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung!“ empfiehlt Emmerich. „Wer sich selbst gut kennt, hat auch mehr Verständnis für andere. Wer mit anderen verständnisvoll kommuniziert, stärkt den Frieden – in der Ehe und auch in der Welt. In der Psycho-Physiognomik geht es letztlich um die Liebe: zu sich selbst, zur Natur, zu den Tieren, zu den Menschen - das hat auch Carl Huter so geschrieben.“ Jeder ist einzigartig Ob Face Reading, Naturerfahrungen oder Meditation: Wir können auf vielen Wegen unseren inneren Frieden nähren. Die Kunst, andere wertschätzend anzuschauen und ihre nonverbalen Botschaften zu verstehen, schult die achtsame Wahrnehmung, die Menschenkenntnis und damit das Verständnis für sich und andere. Je mehr wir uns selbst annehmen, desto liebevoller wird der Blick, mit dem wir die Menschen in unserem Umfeld betrachten. Gemäß dem Kosmischen Gesetz der Ursache und Wirkung säen wir so die Samen für eine friedvolle innere und äußere Welt. Nicht zuletzt weckt die Vielfalt möglicher Ausprägungen des Seins unser kindliches Staunen über das Wunder der Schöpfung: Denn jeder ist einzigartig. Buchtipps und Links: Wilma Castrian: Lehrbuch der Psycho-Physiognomik. Haug, ISBN: 978-3-8304-7327-5 Anita Horn-Lingk: Einstieg in die Psycho-Physiognomik - Lehrbuch der ganzheitlichen Menschenkenntnis. vertraudich Verlag, ISBN: 978-3981743463 Erika Rau, Christina Schmidt-Rau: Physiognomik: Was Körper und Gesicht verraten. Haug, ISBN: 978-3-1324-4757-8 http://www.birgitfriedel.de https://vertraudich.de https://de-de.facebook.com/gelaatkundeemmerich www.psycho-physiognomik.net Bildinfos: Titelbild: Foto von Autumn Goodman auf Unsplash Carl Huter (© Bildarchiv von Siegfried und Amandus Kupfer): Carl Huters System der Psycho-Physiognomik war während der Nazizeit verboten. Amandus Kupfer, der Verleger des Nachlasses von Carl Huter, schaffte es, Huters Erbe in die Schweiz zu retten. Bilderserie Christian (© LichtBildLink Ingolstadt): Ein ausgeprägtes oberes Hinterhaupt steht in der Psycho-Physiognomik für ein starkes Selbstbewusstsein. Einhergehend mit Christians innerem Entwicklungsprozess dokumentiert diese Fotoserie die Transformation seiner Kopfform innerhalb von sechs Jahren. Bild Chiara (© vertraudich): Chiara hat durch die Beschäftigung mit der Psycho-Physiognomik gelernt, ihren Nasenhöcker zu lieben. Rhené Emmerich beim Face Reading mit Teilnehmerinnen (© Rhené Emmerich): Achtsames, ganzheitliches Betrachten des „Lesenden“ und ein Sich-Öffnen seitens des „Gelesenen“: Ob Face Reading, Psycho-Physiognomik oder Phrenologie, im vertrauensvollen Miteinander entsteht ein Raum der Erkenntnisse, in welchem neue Impulse für die Lebensgestaltung gedeihen können. Erstveröffentlichung dieses Artikels von Irisa Abouzari: raum&zeit Nr. 243/2023. Die Original -Veröffentlichung können Sie unter diesem Link bei raum&zeit zum Download bestellen: https://www.raum-und-zeit.com/produkt/gesichter-lesen/